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Archive for the ‘Buddhismus’ Category

Bollywood-Liebhaber kennen ihn sicher alle, den starken Königssohn Ashoka, verkörpert im gutaussehenden Shah Rukh Khan, der seiner Mutter zuliebe auf den Thron verzichtet und im Wald eine einsame Kriegerin trifft.

Selbstverständlich entbrennt zwischen den beiden eine starke Liebe, die allerdings durch Lügen und Intrigen getrennt wird, sodass Ashoka glaubt, seine Liebste sei tot und in den Krieg zieht, wo er sie als Königstochter wiedertrifft, ihren sterbenden kleinen Bruder im Arm. Das trifft ihn so sehr, dass er erneut auf seine Herrschaft verzichtet und als friedliebender Buddhist auszieht…

So weit so gut, dieser Teil der Geschichte Ashokas ist – bitte entschuldigt, liebe Bollywoodler – recht frei erfunden.

Bekannt ist tatsächlich nur, dass er ein indischer Herrscher war, der etwa 304 – 232 v. Chr. lebte und tatsächlich ein großer Krieger war. Die sehr blutreiche Schlacht gegen das Königreich Kalinga (im Film das Reich der besagten Königstochter) öffnete ihm die Augen für das Leiden der Menschen, so sein später verfasstes Selbstzeugnis, und spätestens an dieser Stelle muss er Buddhist geworden sein. (mehr …)

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Mit Freude darf ich die erste Gastautorin dieses Blogs begrüßen: Die Medizinerin Daniela Liebscher wird uns mit einer eigenen Artikelreihe in die Tiefen des religiösen Fastens einweihen – immer passend zur jeweils aktuellen Fastenzeit einer Religion und mit dem besonderen Blick der Medizin. Herzlich willkommen und vielen Dank im Voraus für deine sicherlich sehr spannenden Beiträge!

Wenn vom Fasten gesprochen wird, meinen nicht nur die Anhänger verschiedener Religionsgemeinschaften oft unterschiedliche Dinge, sondern in der Bevölkerung gibt es diverse Vorstellungen von Heilfasten, „Diäten“, Enthaltsamkeit, Askese und Abstinenz, die alle mit dem Begriff des Fastens assoziiert werden.

In verschiedenen Religionsgemeinschaften, manchmal sogar der gleichen Religion, gibt es auch unterschiedliche Ansätze, um Enthaltsamkeit für eine bestimmte Zeit (Fastenzeit) zu definieren: Manche werden sich vollständig der Nahrung und der Flüssigkeiten enthalten (vierundzwanzigstündiges Fasten der Juden am Versöhnungstag), andere werden es auf bestimmte Nahrungsmittel beschränken (Abstinenz von Alkohol, Olivenöl und tierischen Produkten in der Karwoche bei der griechisch-orthodoxen Kirche) und wieder andere werden schon Enthaltung von Sünden (inneres Fasten) als Fasten definieren.

In den Artikeln dieser Reihe wird der Begriff des religiösen Fastens auf die religiös motivierte Enthaltung von Speise(n) – und in einigen Fällen auch von Trank – für gewisse Zeit eingeschränkt. In den Grenzen dieser Definition von religiösem Fasten gibt es viele Formen desselben: (mehr …)

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(Bildquelle)

Ist Weihnachten für Andersgläubige anders?

Die Antwort auf diese Frage scheint irgendwie selbstverständlich zu sein. Aber was hilft die Antwort, wenn die Frage nie gestellt wird? Nicht bewusst jedenfalls, dabei reden wir doch dauernd über unser multireligiöses Deutschland und ob der Islam jetzt dazu gehört oder nicht oder vielleicht schon viel länger tut als wir alle denken. Plötzlich scheint sich jeder auf unsere jüdisch-christliche Tradition zu besinnen und doch sind die Medien und überhaupt alles jetzt voll von Weihnachtsfreude und -kommerz. Nichts steht da von Chanukka. Ist unsere „jüdisch-christliche“ Tradition also nur ein Ausdruck politischer Korrektheit? Aber darüber wollte ich eigentlich gar nicht schreiben.

Vielmehr wollte ich erzählen, dass ich mich wundere. Ich wundere mich darüber, wie mir Leute strahlend erzählen, dass ihre Freunde verschiedene Religionen und dass das der Freundschaft keinen Abriss tut. Nein, darüber wundere ich mich noch nicht, denn ich habe hauptsächlich Freunde mit einer anderen Religion, soviele, dass es vielleicht korrekter wäre zu sagen, dass ich eine andere Religion habe. Aber niemand wäre auf die Idee gekommen zu sagen: „Hey, unsere Freundschaft ist besser oder schlechter als andere, weil wir verschiedene Religionen haben“. Wieder ein anderes Thema.

Also, ich, ich wundere mich darüber, dass sich trotzdem so wenige zu etwas anderem als Geburtstag und Weihnachten beglückwünschen. Bei Facebook lese ich ab und zu mal „Id mabruk an meine muslimischen Freunde“ oder ähnliches. Aber das sind nicht viele. Vielleicht wünschen sich viele alles Gute lieber im persönlichen Kontakt oder wenigstens privater Nachricht, als das gleich mit der ganzen Welt zu teilen, fände ich auch besser. Deshalb kann ich nicht pauschalisieren.

Aber wenn ich bspw. während  des Ridvanfests in meine Emails schaue, (mehr …)

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Jeder kennt sie. Keiner kann sich der Verantwortung entziehen. Sie ist die Grundlage jedes halbwegs erfolgreichen menschlichen Beisammenseins. Und dennoch wird ihr viel zu wenig Beachtung geschenkt: Der Goldenen Regel.

Die Religionen, die Philosophen und jeder, der sich mal mit Ethik beschäftigt hat, betont ihre Bedeutung. Im Folgenden habe ich sie aus verschiedenen Quellen zusammengefasst (Quelle 1, Quelle 2, Quelle 3) – ich schätze, ihr könnt euch in mindestens einer Formulierung wiederfinden.

In der negativen Formulierung – wie das Sprichwort „Was du nicht willst, dass man dir tu‘, das füg auch keinem ander’n zu!“ – geht es nur um das Unterbleibenlassen von Schlechtem. In der positiven Formulierung, also der Umkehrung, kann man weiter denken: Wenn ich will, dass man mit mir auf eine bestimmte Weise umgeht, muss ich den ersten Schritt machen und Vorbild für solche Handlungen sein.

In den Religionen…

Was du selbst nicht wünschst, das tue auch anderen nicht an. Dann wird es keinen Zorn gegen dich geben – weder im Staat noch in deiner Familie.
(Konfuzius in Analekte 12,2, Konfuzianismus)

Betrachte den Gewinn deines Nachbarn als deinen Gewinn und seinen Verlust als deinen Verlust.
(T’ai-shang Kang-ying P’ien, Taoismus)

Dies ist die Summe aller Pflichten: Tue keinem anderen das Leid an, was bei Dir selbst Leid verursacht hätte.
(Mahabharata V, 1517, Hinduismus)

Gleichgültig gegenüber weltlichen Dingen sollte der Mensch wandeln und alle Geschöpfe in der Welt behandeln, wie er selbst behandelt sein möchte.
(Mahavira in Sutrakritanga I. 11.33, Jainismus)

Was für mich eine unliebe und unangenehme Sache ist, das ist auch für den anderen eine unliebe und unangenehme Sache. Was da für mich eine unliebe und unangenehme Sache ist, wie könnte ich das einem anderen aufladen?
(Buddha im Samyutta Nikaya, Buddhismus)

…dass die (menschliche) Natur nur gut ist, wenn sie nicht anderen antut, was ihr nicht selbst bekommt.
(Dadistan-i-Dinik 94, 5, Zoroastrismus)

Was dir verhasst ist, das tue deinem Nächsten nicht. Das ist die ganze Tora, alles andere ist Auslegung. Geh, lerne!
(Hillel im Talmud, Judentum)

Alles, was Ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten.
(Jesus im Matthäusevangelium 7:12, Christentum)

Keiner von euch ist gläubig, solange er nicht für seinen Bruder wünscht, was er für sich selbst wünscht.
(Mohammed in den Hadith überliefert, Islam)

Bürdet keiner Seele eine Last auf, die ihr selber nicht tragen wollt, und wünscht niemandem, was ihr euch selbst nicht wünscht. Dies ist Mein bester Rat für euch, wolltet ihr ihn doch beherzigen.
(Bahá’u’lláh, Bahá’í-Religion)

In der Philosophie… (mehr …)

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(Bildquelle: pixelio.de)

(Bildquelle: pixelio.de)

Es ist Ostersonntag. Traditionell feiern das viele Deutsche – ob christlich oder nicht – mit der Familie oder Menschen, die man gern hat. Für manchen mag eine solche Familienfeier eine Last sein, für andere eine Freude, für die Kinder ist es aber wohl meistens toll, denn: Es gibt Geschenke oder doch wenigstens jede Menge Süßigkeiten in Form von Eiern, Hasen, Nestern, Hühnern aus Schokolade, Osterteig, Marzipan oder auch mal reinem Zucker (sagen die Erwachsenen).

Da sind die Kinder doch mal glücklich! Oder?

Es ist die alte Frage: Was ist Glück? Und: Wie kann man es erreichen?

Als Erfüllung menschlichen Wünschens und Strebens ist Glück ein sehr vielschichtiger Begriff, der Empfindungen vom momentanen Glücksgefühl bis zu anhaltender Glückseligkeit einschließt, aber auch als ein äußeres Geschehen begegnen kann, z. B. als glücklicher Zufall oder als eine zu Lebensglück verhelfende Schicksalswende.

(Wikipedia)

Diese Frage scheint eine der ältesten der Menschheit zu sein, wenn sie so direkt vielleicht auch noch nicht lange gestellt wurde (leider liegen mir dazu keine Informationen vor). Im Internet gibt es Millionen Seiten zu dem Thema, ja, sogar ein ganzes „Glücksarchiv„.

Man verschenkt Glücksbringer wie Hufeisen, Pfennigmünzen, Schornsteinfeger, künstliche vierblättrige Kleeblätter – eben all das, was für Glück steht. Hufeisen stehen symbolisch für das Pferd, das früher ein sehr nützliches und wertvolles Tier war, das vor Kraft und Energie nur so strotzt. (mehr …)

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