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Posts Tagged ‘Gewalt’

Unter „häuslicher Gewalt“ wird im Allgemeinen die Gewaltanwendung in Ehe- und Partnerbeziehungen verstanden. Ganz überwiegend handelt es sich dabei um Gewalthandlungen von Männern gegenüber Frauen, die sich innerhalb des – oft auch räumlich aufzufassenden – engsten sozialen Beziehungskreises der Frau ereignen.

Die Gewaltanwendung kann sich auch bei Partnerinnen oder Partner in gleichgeschlechtlichen Lebensweisen ereignen.

Häusliche Gewalt hat vielfältige Erscheinungsformen: von subtilen Formen der Gewaltausübung durch Verhaltensweisen, die Bedürfnisse und Befindlichkeiten der Geschädigten / des Geschädigten ignorieren, über Demütigungen, Beleidigungen und Einschüchterungen sowie psychischen, physischen und sexuellen Misshandlungen bis hin zu Vergewaltigungen und Tötungen.

Polizei-Beratung.de

(Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5 ansehen)

Die Rosenstraße 76 ist eine Ausstellung von der Diakonie und Brot für die Welt, die für die Thematik der häuslichen Gewalt sensibel machen soll. Gezeigt wird eine Wohnug wie jede andere. Doch verbunden mit verschiedenen Räumen oder alltäglichen Gegenständen sind Geschichten von Opfern und aufklärende Kommentare.

Vor der Tür gepflegte Blumenbeete, auf dem Schuhabstreifer Willkommensgrüße – und doch steht die Wohnung Rosenstraße 76 exemplarisch für Räume, in denen Gewalt an der Tagesordnung und der Terror zu Hause sind. Sie ist einer der Orte, an dem Menschen psychisch und sexuell erniedrigt, geschlagen, vergewaltigt und manchmal auch getötet werden.

Was hinter den Türen der Rosenstraße 76 geschieht, könnte überall passieren: in Deutschland oder anderen Ländern, in engen Großstadtwohnungen oder vornehmen Villen, in von Arbeitslosigkeit betroffenen Familien oder bei den oberen Zehntausend – auch in Ihrem unmittelbaren Umfeld!

aus dem Heft zur Ausstellung Rosenstr. 76

Das Problem ist häufig, dass Täter/in und Opfer eine sehr enge Bindung aneinander haben oder mindestens hatten. So fühlen sich viele Opfer nicht als Opfer und viele Täter/innen nicht als Täter/innen. Dazu kommt, dass die Tat genau dort stattfindet, wo das Opfer die meiste Geborgenheit und Sicherheit erwartet – in 70 % der Fälle die eigene Wohnung. (mehr …)

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Wir müssen feststellen, dass die Stimmung in einigen Klassen zurzeit geprägt ist von Aggressivität, Respektlosigkeit und Ignoranz uns Erwachsenen gegenüber. Notwendiges Unterrichtsmaterial wird nur von wenigen Schüler/innen mitgebracht. Die Gewaltbereitschaft gegen Sachen wächst: Türen werden eingetreten, Papierkörbe als Fußbälle missbraucht, Knallkörper gezündet und Bilderrahmen von den Flurwänden gerissen. Werden Schüler/innen zur Rede gestellt, schützen sie sich gegenseitig. Täter können in den wenigsten Fällen ermittelt werden. Laut Aussage eines Schülers gilt es als besondere Anerkennung im Kiez, wenn aus einer Schule möglichst viele negative Schlagzeilen in der Presse erscheinen. Die negative Profilierung schafft Anerkennung in der Peer-Group. Unsere Bemühungen die Einhaltung der Regeln durchzusetzen treffen auf starken Widerstand der Schüler/innen.

Diesen Widerstand zu überwinden wird immer schwieriger. In vielen Klassen ist das Verhalten im Unterricht geprägt durch totale Ablehnung des Unterrichtsstoffes und menschenverachtendes Auftreten. Lehrkräfte werden gar nicht wahrgenommen, Gegenstände fliegen zielgerichtet gegen Lehrkräfte durch die Klassen, Anweisungen werden ignoriert.

Einige Kollegen/innen gehen nur noch mit dem Handy in bestimmte Klassen, damit sie über Funk Hilfe holen können.

Die Folge ist, dass Kollegen/innen am Rande ihrer Kräfte sind. Entsprechend hoch ist auch der Krankenstand, der im 1. Halbjahr 05/06 höher war als der der Schüler/innen. Ein Zeichen der unerträglichen Belastung. Einige Kollegen/innen stellen seit Jahren Umsetzungsanträge, denen nicht entsprochen wird, da keine Ersatzkräfte gefunden werden.

Auch von den Eltern bekamen wir bisher wenig Unterstützung in unserem Bemühen Normen und Regeln durchzusetzen. Termine werden nicht wahrgenommen, Telefonate scheitern am mangelnden Sprachverständnis.

Wir sind ratlos(…)

Wenn wir uns die Entwicklung unserer Schule in den letzten Jahren ansehen, so müssen wir feststellen, dass die Hauptschule am Ende der Sackgasse angekommen ist und es keine Wendemöglichkeit mehr gibt. Welchen Sinn macht es, dass in einer Schule alle Schüler/innen gesammelt werden, die weder von den Eltern noch von der Wirtschaft Perspektiven aufgezeigt bekommen, um ihr Leben sinnvoll gestalten zu können. In den meisten Familien sind unsere Schüler/innen die einzigen, die morgens aufstehen. Wie sollen wir ihnen erklären, dass es trotzdem wichtig ist, in der Schule zu sein und einen Abschluss anzustreben? Die Schüler/innen sind vor allem damit beschäftigt, sich das neueste Handy zu organisieren, ihr Outfit so zu gestalten, dass sie nicht verlacht werden, damit sie dazugehören. Schule ist für sie auch Schauplatz und Machtkampf um Anerkennung. Der Intensivtäter wird zum Vorbild. Es gibt für sie in der Schule keine positiven Vorbilder. Sie sind unter sich und lernen Jugendliche, die anders leben, gar nicht kennen. Hauptschule isoliert sie, sie fühlen sich ausgesondert und benehmen sich entsprechend.

Deshalb kann jede Hilfe für unsere Schule nur bedeuten, die aktuelle Situation erträglicher zu machen. Perspektivisch muss die Hauptschule in dieser Zusammensetzung aufgelöst werden zugunsten einer neuen Schulform mit gänzlich neuer Zusammensetzung.

So schrieb es die Schulleiterin am 28.02.2006 in ihrem berühmt gewordenen Brandbrief über die Rütli-Hauptschule in Berlin-Neukölln. In den Medien war sie plötzlich überall präsent.

Rütli – das ist das neueste Symbol der gescheiterten Integration von Migranten oder, genereller, der Verwahrlosung der Institution Hauptschule„, schrieb beispielsweise Spiegel online am 31. März 2006. Der Artikel berichtet vom Abstieg der eistigen kommunistischen Vorzeige-Reformschule der 1920er, die nach dem 2. Weltkrieg zu einer ganz normalen Hauptschule wurde: Durch die Arbeitslosigkeit ganzer Familien und dem damit einhergehenden Verlust von Eltern als Vorbildern, durch einen rapiden Anstieg der Migrantenquote von 33 % 1984 zu 83 % 2006, auf den die Schule nicht vorbereitet war, und eine immer größere Perpektivenlosigkeit auf Ausbildungsplätze nach dem Abschluss. „Die Gewalt an der Schule nahm zu, die Abbrecherrate ebenso – und genau so die Angst und der Frust der Lehrer.

Auf den Brandbrief reagiert man unterschiedlich: Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft forderte „ein integriertes Schulsystem, in dem Demokratie und soziales Verhalten gelernt und gelebt werden“, sprich: die Gesamtschule.

Zeit online vergleicht die Rütli-Schule in ihrem Artikel vm 06.04.06 mit der Werner-Stephan-Schule in Berlin-Tempelhof, die 1978 vor dem gleichen Problem stand.  Dort hat sich eine Menge bewegt: Heute ist es – u.a. dank dem Lehrer Siegfried Arnz, der später Rektor wurde – eine Vorzeigeschule: (mehr …)

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Dass ich dieses Wochenende wieder zu einem Seminar in St. Ottilien fahre, erinnert mich an eine Begebenheit auf dem Weg zum vergangenen Kurswochenende der Dialogbegleiterausbildung, irgendwann letzten Herbst. Damals wusste ich noch nichts von Bandidos und Hell’s Angels (da war ich noch klein und unbedarft 😉 ) und meine Begleiterin auch nicht.

Das war gut so, denn sonst hätten wir wohl die folgende Begebenheit nie erlebt… (mehr …)

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