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Posts Tagged ‘Politik’

Als ich neulich mal wieder bei einer Freundin klagte (ja, in letzter Zeit erwische ich mich öfters dabei – ein Zustand, der sich dringend ändern muss), dass ich kaum mehr zum Zeitung lesen käme, zu beschäftigt mit Uni und Job sei und nebenbei ja auch noch meinen Blog hätte, den ich auch nicht ganz ungepflegt lassen möchte, fragte sie mich:

„Warum hast Du den Blog?“

„Weil er mir ermöglicht, mich mit Themen zu beschäftigen, für die ich mir sonst keine Zeit nehmen würde und meine Erkenntnisse mit anderen zu teilen.“

„Und was bringt Dir das?“

Uff, die Frage hatte es in sich. „Ja… äh… ich find das halt gut“, wäre wohl nicht die überzeugendste Antwort. Aber die gab sie sich dann auch einfach selbst:

„Naja, unsere Gesellschaft verlangt ja einen mündigen Bürger.“

Ja, da hat sie allerdings Recht und ich glaube tatsächlich, (mehr …)

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Um oben gestellte Frage zufriedenstellend zu beantworten, werden weitere Fragen nötig:

Warum habe ich mich „Deutschland schafft sich ab“ angeschafft?

Warum habe ich mich gegen das Weiterlesen entschieden?

Warum im Altpapier, obwohl ich sonst als sparsame Studentin versuche, alles, was ich loswerden möchte, zu Geld zu machen?

Und schließlich: Was bedeutet das nun?

Also mal der Reihe nach:

Angeschafft habe ich das Buch, weil ich ungern über Dinge rede, von denen ich nur Informationen aus zweiter Hand habe, wenn es auch erste Hand möglich wäre. Daher lasse ich mich z.B. nicht über Diskussionen über die „Satanischen Verse“ ein, um ein anderes populäres Thema zu nennen, denn ich habe sie schlichtweg nicht selbst gelesen. Bei Sarrazin allerdings wollte ich mitreden, denn ich war so lange und intensiv im Migrationsbereich unterwegs, dass ich mich hier schlecht raushalten konnte.

Unterstützen wollte ich Sarrazin mit dem Kauf seines Buches aber nicht, weil das, was ich darüber gehört hatte, nicht unterstützenswert klang. Da es in der Bibliothek allerdings vergriffen und massenweise vorbestellt war, kaufte ich es mir gebraucht.

So, da war es nun, lachte mich an und wollte gelesen werden – und genau das tat ich. (mehr …)

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Ungefähr 2 Wochen ist es nun schon her, dass die Friedensbewegung zwischen Israel und Iran erst Facebook und schließlich das ganze Internet erstürmte. Mein Bericht über den ersten israelisch-iranischen Chat ist ebenfalls schon eine Woche alt, sodass es Zeit wird, mein Versprechen einzulösen…

Michal und Ronny Edry sind zwei ganz normale Israelis und leben irgendwo in Tel Aviv mit ihren beiden Kindern, doch neuerdings gibt es jede Menge Medienrummel um die beiden: Ronny Edry hatte ein Foto von sich und seiner Tochter mit dem Slogan „Iraner, wir werden euer Land nie bombadieren, wir lieben euch“ auf Facebook gestellt und dazu einen Brief and die Iraner verfasst.

Sie wollen dass es Krieg zwischen uns geben wird, zunächst sollen wir Angst voreinander haben und wir müssen uns hassen. […] Ich habe keine Angst vor euch, ich hasse euch nicht. Ich kenne euch nicht und kein Iraner hat mir jemals etwas zu Leide getan.

(Übersetzung nach Parse&Parse)

Über seine Motivation zu dieser Aktion sagte Ronny:

Wir mussten etwas unternehmen, um diesen Kreislauf der Gewalt zu stoppen. Es wird nur noch darüber gesprochen, wer die größeren Bomben hat und wer sie zuerst abwerfen wird. Dadurch waren wir wirklich gestresst, wir haben Angst um unsere Kinder.

(Quelle)

Das konnten Tausende Menschen wohl gut nachvollziehen, denn die Nachricht verbreitete sich wie der Wind. Schnell entstand eine Facebook-Gruppe „Israel loves Iran“ und wenig später gründete ein in New York lebender Exiliraner die Gruppe „Iran loves Israel“, doch viel beeindruckender sind die vielen vielen Profilbilder, die den Friedensslogan tragen.

Zugegebenermaßen hatte es anfangs etwas Misstrauen gegeben und erste Fotos spiegelten eher einen gewissen Sarkasmus wider: (mehr …)

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Ein Park am See, ein großer Versammlungsraum daneben mit Bar und jeder Menge Menschen. Nicht irgendwelche Menschen, sondern vorallem Iraner und Israelis aus aller Welt, die sich kennenlernen wollen.

Klingt wie ein Traum? Ist es aber nicht? So ganz Realität aber auch nicht – facebook macht’s möglich.

Eigentlich wollte ich ja nur einen gut recherchierten Artikel über die „We don’t hate you“ (oder neuerdings auch: „We love you“)-Bewegung zwischen Israel und Iran schreiben. Innerhalb weniger Tage ist sie bekannt geworden und wehrt sich gegen die Machenschaften der Regierenden: Nein, wir wollen keinen Krieg. Wir wollen Frieden! Das ist die zentrale Botschaft.

Mehr darüber werde ich ein andernmal schreiben, denn ich möchte jetzt viel lieber von meinen Beobachtungen auf der oben genannten Veranstaltung erzählen – auch wenn ich damit etwas die Reihenfolge verdrehe…

Bei meinen Recherchen stieß ich auf die Facebook-Gruppe der Bewegung und dort auf den Hinweis, dass in 5 Minuten die erste Begegnung der Gruppe stattfinden werde: Via einer Chatapp auf facebook und jeder sei willkommen. Das lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen, denn auch wenn ich weder Iranerin noch Israelitin bin, sondern mich nur theoretisch und während 2 verhältnismäßig kurzen Reisen mit beiden Ländern beschäftigt habe, die Neugierde siegt immer…

So fand ich mich denn in einer großen imaginären Welt wieder, wo man herumlaufen und andere zu einem Drink einladen konnte, wo Sofas herumstanden und es auch eine Art Tanzfläche für einen ganz großen Chat gab. Ansonsten konnte man wild Leute ansprechen und sich austauschen.

Zu Anfang wurde eines der Imagevideos der Bewegung gezeigt, die auch an den Wänden „hingen“, wo man sie zwischenrein anschauen konnte, aber sonst gab es kein Programm. Das Kennenlernen stand ganz im Vordergrund und wurde von allen Teilnehmern sichtlich genossen.

Zwischendurch kam die Meldung, dass die Bar überfüllt sei und ein weiterer Raum geöffnet wurde und auch als ich 5 Stunden nach Chatbeginn nochmal vorbei kam (nach geschlagenen 3 Stunden habe ich mir ein Abendessen gegönnt) waren noch reichlich Leute anwesend.

Nachdem ich mich aufgrund seiner Fülle und dem damit verbundenen Chaos gegen die Tanzfläche entschieden hatte, wo man anfangs unter anderem darüber diskutierte, dass man auf eine baldige Fluglinie zwischen Tel Aviv und Tehran hoffe, (mehr …)

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Als ich heute die Tagesthemen anschaltete um etwas über die Saarländischen Wahlen zu erfahren, wurde dort verkündet, dass über 90 % der Piratenwähler über ihre eigene Partei sagten, dass sie gut sei für Leute, die sonst gar nicht wählen würden und über 80 % würden ihre Partei als eine gute Alternative zu den etablierten Parteien sehen.

Interessant, aber was heißt denn das genau?

Den Piraten fällt deutlich mehr ein, warum man sie wählen sollte: (mehr …)

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„Studie belegt: Jeder fünfte Muslim in Deutschland will sich nicht integrieren“ titelte die BILD bereits vorgestern, denn das Bundesinnenministerium hatte der Zeitung die gestern erschienene Studie exklusiv vorgelegt. Ihre kleine Schwester WELT treibt es noch weiter „Der Islamismus gehört jetzt auch noch zu Deutschland“ – aha.

Mal abgesehen von der fragwürdigen Bevorzugung der BILD, von der nicht das geringste Bemühen um eine möglichst neutrale Darstellung nicht zu erwarten war, und dem darauf folgenden Abschreiben vieler großer Zeitungen, von denen ich mehr Seriosität erwartet hätte, gibt es in erster Linie 3 große Problempunkte:

1. Die Studie selbst

Die Berliner Forschergruppe HEYMAT hat sich die Studie genauer angeschaut und festgestellt, dass viele Fragen der Studie suggestiv sind und die Zahl der Befragten nicht repräsentativ ist. Dieses Problem benennt im Übrigen auch die Studie selbst:

Wichtig ist an dieser Stelle, noch einmal darauf hinzuweisen, dass diese und die folgenden Prozentangaben keinesfalls weder auf alle in Deutschland lebenden Muslime im Allgemeinen noch auf alle in Deutschland lebenden jungen Muslime im Alter von 14 bis 32 Jahren hochgerechnet werden können und dürfen.

(Lebenswelten junger Muslime in Deutschland)

So beruht die Integrationsunwilligen-Quote von 15 % der deutschen Muslime auf gerade einmal 25 befragten Personen, die der nicht-deutschen auf 112 Personen.

Zudem erwarte die Studie jedoch vorbildhaftere Muslime als Deutsche, (mehr …)

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oder: Wie man religiöse Minderheiten unterdrückt

Man könnte sagen: Jede Religion war einmal eine religiöse Minderheit und wurde von entsprechenden schon vorhandenen Mehrheiten verfolgt, gehetzt, unterdrückt – bevorzugt in ihrem Ursprungsland.

Dies trifft jedenfalls unter anderem auf die 1844 in Persien (heutiger Iran) entstandene Bahá’í-Religion zu. Der erste, der zwei Gottesoffenbarer, auf die sie sich beruft, – genannt der „Báb“ (das „Tor“) – wurde von der iranischen Regierung hingerichtet. Bahá’u’lláh („Herrlichkeit Gottes“), der vom Báb angekündigt wurde, wurde mehrmals verbannt, gefangen genommen und starb schließlich eines natürlichen Todes in einem Landhaus in der Nähe der damaligen Gefängnisstadt ‚Akká.

Seither (und auch zu Lebzeiten der beiden Zentralgestalten) werden die Bahá’í insbesondere in ihrem Ursprungsland, dem Iran, verfolgt, gedemütigt und ihrer Rechte beraubt.
Während die westlichen Medien von Menschenrechtsverletzungen und Appellen verschiedener Regierungen (u.a. der deutschen) und Organisationen (u.a. Amnesty International) an die iranische Regierung berichten, findet sich in der inländischen Presse ein ganz anderes Bild der Situation.

Im Folgenden soll die Darstellung der Situation der Bahá’í im Iran in den iranischen Medien anhand eines Artikels der Fars News Agency  untersucht und diese mit der Darstellung der westlichen Medien verglichen werden.

„The Iranian government has provided the Bahai sect in Iran with all the facilities offered to other Iranian citizens,“ Najafabadi [Generalstaatsanwalt des Iran] said in an interview with press tv on Monday.

Leider lässt sich eine solche Aussage in den westlichen Medien nicht wiederfinden. So titelt CNN schon am 22.05.08 „Iran ‚plans to destroy Baha’i community’“  und die Zeitung „Die Welt“ berichtet am 12.12.08 von „Staatliche[m] Bildungsverbot für Bahai“ – „Kulturelles Verbrechen“ – „Friedhofsschändungen staatlich gelenkt“ – „Willkürliche Verhaftungen“  – um nur einen kleinen Teil des gesamten Spektrums an staatlichen Verfolgungen und Benachteiligungen zu nennen.

Jedoch steht das Volk nicht mehr vollständig hinter diesen Aktionen: „Über 240 iranische Intellektuelle haben einen offenen Brief geschrieben, in dem sie sich »beschämt« darüber zeigen, dass die Bahai »seit anderthalb Jahrhunderten ihrer Rechte in Iran beraubt werden«“, schreibt „Die Zeit“ .

The top Iranian judiciary official made the remarks in response to Western claims that the Islamic Republic has violated the rights of Bahais in Iran.

Eben diese Anklagen finden sich oben und sind durchaus berechtigt. Auf einer Pressekonferenz vom 25.09.07  antwortet der Präsident des Irans (mehr …)

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Wer sich mit dem Nahostkonflikt beschäftigt kann sehr weit zurückgreifen. Biblisch betrachtet führte Moses sein Volk Israel vom Exil in Ägypten ins Gelobte Land – Kanaan. Historisch gesehen war das vermutlich 1211 v. u. Z., wovon die Merenptah-Stele zeugt – der älteste außerbiblische Beleg für die Eroberung Kanaans durch die Israeliten.

Dort lebte das Volk eine lange Zeit (nach biblischer Überlieferung wurde um 1000 v.u.Z. Jerusalem von König David erbaut) bis es dann unter König Salomo zerfällt. Im Laufe der Zeit gerät es unter persische Herrschaft, dann unter griechische (Alexander der Große) und schließlich unter seleukidische bis es noch einmal etwa 100 Jahre autonom ist bevor die Römer das Land einnehmen. Gegen diese Besatzung wehren sich die Juden sehr, 135 u.Z. wird der letzte Aufstand endgültig zerschlagen und das ganze Volk in die Diaspora verbannt.

Seither nennt man das Land Palästina.

Ab 634 wurde die Region von Arabern erobert. Zwar regierten sie zeitweise zum Teil christliche Kreuzfahrer, jedoch gelang bald die Zurückeroberung durch die Muslime. 1517  wurde Palästina Teil des Osmanischen Reichs, das erst zum Ende des 1. Weltkriegs 1918 unterging.

Seit 1882 kam es durch den zunehmenden Antisemitismus in Europa wieder zu Einwanderungswellen von Juden nach Palästina. Es entwickelte sich der Zionismus, stark beeinflusst vorallem durch Theodor Herzl, der die Bewegung dann auch führte. (mehr …)

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… bräuchten wir 2,1 Erden. Das jedenfalls ist der Durchschnitt der Deutschen. Leider steht uns nur eine zur Verfügung!

(Bildquelle)

Wie man auf so etwas kommt? Mit der Berechnung des Ökologisches Fußabdrucks, z.B. hier beim UmweltBundesamt oder hier bei der Grünen Jugend Gütersloh. Beim Footprintnetwork kann man sich auch den ökologischen Fußabdruck von Unternehmen, Städten und Ländern anzeigen lassen. So z.B. sieht das für die Durchschnittsperson in Deutschland aus:

Figure 1 tracks the per-person resource demand (Ecological Footprint) and resource supply (Biocapacity) in Germany since 1961. Biocapacity varies each year with ecosystem management, agricultural practices (such as fertilizer use and irrigation), ecosystem degradation, and weather.

Der ökologische Fußabdruck stellt die Summe der Flächen dar, die wir für die Produktion und Entsorgung aller verwendeten Rohstoffe und Güter (pro Person oder bezogen auf die Bevölkerung eines Landes) beanspruchen. Er setzt sich aus vielen Teilflächen für alle Lebensbereiche zusammen.Je mehr Güter und Rohstoffe wir für unseren Lebensunterhalt benötigen, umso größer wird der ökologische Fußabdruck. Der Ökologische Fußabdruck ist damit nicht nur ein sehr anschauliches Instrument um nachhaltige Entwicklung zu erklären, sondern kann gleichzeitig als Maßstab für deren Stand und den Fortschritt eingesetzt werden.

Ebenso kann auch die „nutzbare Naturfläche“ oder „Biokapazität“ ermittelt werden, die weltweit oder in einzelnen Ländern zur Verfügung steht. Ist diese größer oder kleiner als der Ökologische Fußabdruck, so besteht ein „ökologisches Guthaben“ oder eine „Defizit“.

(Berliner Umweltforum)

Mehr zum Ökologischen Fußabdruck erfährt man bspw. in dieser Veröffentlichung des Bayrischen Landesamts für Umwelt.

Ein ähnliches Konzept ist der Ökologische Rucksack. Der enthält alle Ressourcen, die beim Herstellen, dem Benutzen und dem Entsorgen verbraucht werden. (mehr …)

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Nun ist es soweit: Morgen beginnt das Bildungscamp 2010 am Geschwister-Scholl-Platz.

Zum bisherigen Geschehen habe ich vor einem Monat bereits einen Artikel geschrieben…

Das Bildungscamp 2010 soll eine ideale Bildungsstätte vorführen. Schüler und Studenten der FH, LMU und TU München finden sich dazu zu einem Programm zusammen, das sowohl politische und wissenschaftliche als auch kulturelle und musikalische Veranstaltungen bietet.

Besetzung der LMU 2009

Besetzung der LMU 2009

Am 9. 06. 2010 soll es dann eine Demo geben: Für eine „besssere, freie und gerechte Bildung“. Und damit einhergehend für die Senkung der Studiengebühren.

Außerdem wollen die Studenten seit Anfang des Monats den MVV boykottieren, der bisher keine annehmbaren Vorschläge für ein Semesterticket gemacht hat. Am 31. Mai wurde bereits mit Ponys auf dem Garchinger Campus auf die Aktion aufmerksam gemacht.

Zur Anregung einige private Fotos von der im letzten Artikel angekündigten Demo…

DemoHanna2 (mehr …)

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